So Ihr wollt, stehe ich Euch hier Rede und Antwort. Schickt mir eine eMail an l.inni@t-online.de , schreibt in den Betreff "Interview" und sendet mir Eure Frage. Ich werde sie auf dieser Seite einstellen und sogleich beantworten.

 

Conny: Was hat dich bewogen diesen Weg der Offenbarung zu w�hlen?

Jörg: Wenn ich ehrlich bin, war es die Einfachheit, meinen Nickname zu erklären. Jedesmal, wenn ich in den Chaträumen unterwegs war und hin und wieder die Aufmerksamkeit der anderen Chatter hatte, wurde früher oder später die Frage nach der Bedeutung meines Nicks gestellt. "Was bedeutet er?" und "Warum?". Die erste Frage ließ ja noch eine kurze klare Antwort zu, was bei der Zweiten allerdings ein Ding der Unmöglichkeit war. So begann ich die Geschichte meines Lebens in dieser Homepage zu erzählen, um all Jenen, die es interessiert, die Möglichkeit zu geben, den Menschen hinter 'Le Intoccabile' ein Stück näher kennenzulernen. Dies war der eigentliche Grund. Doch mittlerweile ist es nicht mehr nur meine Geschichte, es ist die Geschichte von Vielen. Zuweilen schreiben mir Menschen, die in meinen Worten ihre Gedanken wiedererkennen. Leute, die ähnliche Schicksalsschläge einstecken mussten. Es ist bemerkenswert, welch tiefgründige Gespräche sich daraus entwickeln. Dies ist vielleicht ein zweiter, nicht zu verachtender Grund, den Menschen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind...

Conny: Deine Art zu schreiben ist klar und bannend und doch sehr nachdrücklich und tiefsinnig. Auch das, was du geschrieben hast, hat mich einerseits traurig und an manchen stellen amüsant gestimmt .war das dein erster versuch dich in Worten so auszudrücken?

Jörg: Nun ja... nicht direkt... es ist mein erster öffentlicher Versuch.

Conny: Wie sehen die nichtveröffentlichten aus? Sind die davor oder danach entstanden?

Jörg: In etwa genau so. Es ist die Art, wie ich meine Welt sehe und die Art, wie ich denke... und sie sind davor entstanden.

Conny: Hilft dir das Schreiben beim Verarbeiten?

Jörg : Ja, in gewisser Weise schon. Man kann sich diesen ganzen emotionalen Schutt von der Seele schreiben und wenn man das zu einem späteren Zeitpunkt liest, denkt man meist anders darüber. Jedenfalls ist das bei mir so.

Conny: Denkst du danach positiver oder intensiver?

Jörg : Wenn ich etwas geschrieben habe und es einige Tage später wieder lese, lese ich den Text in der dritten Person. So als wäre es die Geschichte eines Anderen. Ich denke in dem Moment nicht positiver oder intensiver, man könnte sagen, ich denke so darüber nach, als würde ich über den Dingen stehen und nicht mehr mittendrin und das schafft dann einen völlig anderen Blickwinkel.

Conny: Und was löst es in Dir aus?

Jörg : Man fängt an, sich selbst besser zu verstehen, warum man so denkt, man lernt damit besser umzugehen.

Conny: Ist das Schreiben eine kontinuierliche Angelegenheit bei Dir oder schreibst du vermehrt wenn es dich stark bedrückt?

Jörg: Beides. Die HP beschreibt mein Leben, da sich Dieses ja ständig weiterentwickelt, wird sich meine HP ständig weiterschreiben. Für Alles, was mich wirklich stark belastet habe ich meine Meditation und mein Tagebuch...obwohl Tagebuch trifft es nicht ganz, es sind mehr Briefe, da ich nicht täglich schreibe. Vieles, was in den letzten Monaten passiert ist, steht auch auf meiner HP.

Conny: Du schreibst jedenfalls, dass dich viele nicht verstehen. Ich denke, Dein Handeln ist nur allzu verständlich. Jeder baut sich einen Schutzmantel auf. Das wichtige daran ist nur, nicht zu verlernen positive Signale zu deuten und sie für sich zu nutzen, ohne Angst.

Jörg: Ich denke mal, das Schwierigste für meine Umwelt ist, die Logik hinter meinem Handeln und Denken zu erkennen. Nicht Alles, was ich tue, scheint auf den ersten Blick logisch zu sein. Auch gibt es Dinge, wo die Logik schon von vornherein erkennbar ist, von mir aber nicht in Betracht gezogen werden.

Conny: Deine Art zu schreiben ist poetischer und hoffnungsvoller geworden.

Jörg : Danke... Du hast recht, noch nie hat sich meine Welt so sehr zum Positiven verändert, wie in den letzten drei Monaten...

Conny : Kannst Du das genießen?

Jörg: Obwohl es noch recht ungewohnt ist und ich vielleicht auch ein bisschen Angst vor dem Licht habe, denke ich doch... Ich genieße es.

Conny : Das freut mich sehr für Dich, Du hast eine Menge verändert.

Jörg: Ja... mein kleiner Freund ist in meine Welt eingeschlagen, wie der Asteroid, der damals die Dinosaurier vernichtet hat. Er hat meine kleine Welt komplett umgekrämpelt, von vorne nach hinten, von links nach rechts und von oben nach unten. Nichts ist mehr so, wie es noch letztes Jahr war... rein gar nichts. Weder mein Denken, noch mein Handeln.

Conny : Dann hast du Deinen selbst auferlegten Panzer erfolgreich abgestreift?

Jörg: Naja... sagen wir mal so, ich habe ihn im Reich der Schatten zurückgelassen. Er würde mich jetzt nur behindern und jetzt, wo mein kleiner Freund meine Mauer der Unberührbarkeit niedergerissen hat, gibt es nichts mehr, was mich schützen könnte, außer er selbst.

Conny : Du beschränkst Dich auf ein Minimum um Dich herum, suchst Dir unterbewusst (um einen Lösungsprozess zu erfahren) Objekte... nicht abwertend gemeint, die im Vorfeld vergleichbare Schwierigkeiten aus Deiner Vergangenheit anhaften haben.

Jörg: Wie meinst Du das? Was denn zum Beispiel?

Conny : Du hast Dir Deinen kleinen Freund unterbewusst ausgesucht... um es so auszudrücken. Er kam Dir vertraut vor. Du kennst das Problem der Hilflosigkeit zu gut und darum verstehst du ihn so gut. Wenn Du sein Problem löst, löst du unterbewusst auch Dein problem.

Jörg: Moment, das ist so nicht ganz richtig. Ich habe ihn mir nicht ausgesucht, ER hat mich gefunden. Ich wollte ihn von mir fernhalten, wie Alle vor ihm auch, weil ich diese Unberührbarkeit aufrecht erhalten wollte. Es hat nur nicht funktioniert...

Conny : ...aus besagtem Grund. Du konntest ihn zu gut verstehen und hast den Schritt gewagt. Er hat es geschafft, dich da zu berühren, wo es kaum ein anderer schafft, in deiner Seele.

Jörg: Ja, stimmt. Er hat den "Kern" berührt. Am Anfang war er nichts weiter, als ein Arbeitskollege. Ein Staplerfahrer, wie es bei uns in der Firma viele gibt. Kurze Zeit später wurde er mein Freund. Am "Tag des Lichts" wurden wir Seelenverwandte und ich wusste, warum ich keine Chance gegen ihn hatte. Jetzt sind wir Brüder, und das innerhalb von 3 Monaten. E r hat in 3 monaten geschafft, was acht Jahre nie möglich war und das macht mir eigentlich die meiste Angst, weil es so schnell ging - viel zu schnell.

Conny : Löse Dich von Deinen Ängsten und sieh das als Chance, Dich auch für weitere Dinge zu öffnen. Die Welt wäre sehr arm ohne Menschen die so sensibel sind wie Du. Darf ich fragen, warum seine Lebenszeit begrenzt ist?

Jörg: E r hat Leberzirrhose. Seine Ärzte hatten ihn damals schon aufgegeb en, weil er sich selbst aufgab.

Conny : Und er zeigt dahingehend wenig Einsicht mit dem Alkohol aufzuhören, vermute ich.

Jörg: Am Anfang schon. Es war ihm egal. Er wollte seine verbleibende Zeit noch "genießen", wie er sagte. Er wolle alles beim Alten lassen... hat er aber nicht.

Conny : Das kannst Du Dir zu Gute schreiben, denke ich.  Der einzige Weg ist ihn aus dem gewohnten umfeld herauszulösen.

Jörg: Mag sein, aber Vieles hängt auch von ihm ab. Er sucht Hilfe bei mir, die er wohl von keinem Anderen bekommen kann oder will. Nur wenn er nicht mitzieht, kann ich ihn nicht retten.

Conny : Der Zerfall der Leber ist schwer aufzuhalten. So oder so, dessen bist Du Dir sicher bewusst, mit Alkohol ist es, wie Du weisst schneller am Ende... und Du hast den richtigen Weg erkannt. ER muss es wollen, sonst strampelst du dir die Beine aus dem Leib. Allerdings darfst Du ihm auch in dem Fall nicht zu viele Unbequemlichkeiten abnehmen, sonst begibst Du dich in die Koabhängigkeit und das schadet ihm mehr als es Nutzen bringt.

Jörg: D as tue ich auch nicht. Ich will nur, dass er wieder etwas Spaß am Leben hat. Einfach mal durchatmen kann, ohne an seine Finanziellen Sorgen zu denken, dass er genug zu essen hat, mal abschalten kann und er weiß, dass, wenn er mit mir unterwegs ist, es keinen Alkohol gibt . Weder für ihn noch für mich oder für die Anderen, die noch mit unterwegs sein sollten. Er hat zu mir eine Basis des Vertrauens geschaffen, die schon jehnseits von Gut und Böse ist.

Conny : Das ist gut und lobenswert und ein Grundstein jedes Erfolges.

Jörg: Es ist schwer...

Conny : Für Dich sehr, stell ich mir vor.

Jörg: Mein Einfluss auf ihn ist enorm und verlangt verdammt viel Verantwortung von mir...

Conny : Der Verantwortung kommst du gern nach und weil Du um Deinen Einfluss weißt, gehst du sorgsam damit um, und warum? Weil dich die Erfahrung gelehrt hat. Sein Niedergang bedeutet auch Dein selbst auferlegtes Dunkel.

Jörg: Ja, das stimmt, wenn er abstürzt, wird er mich mitreißen. Wie weit, weiß ich nicht, aber ich werde mit ihm fallen. Das weiß er und er kämpft für mich, wie ich für ihn.

Conny: Im Grunde Deines Herzens hängst du an Dir. Du hättest ihm sonst nie die Chance gegeben so weit an Dich heranzukommen und das ist gut.

Jörg: I ch hatte ja, mehr oder weniger, nicht den Hauch einer Chance. Nicht wir haben uns gefunden, es waren unsere Seelen, die sich fanden... wir waren nur Mittel zum Zweck...

Conny: Das hast du gut geschrieben: Was macht Dich aus, wenn nicht Deine Seele. Deine Seele lebt länger als Dein Körper in denen, die Dich lieben. Du lebst für Deine verlorenen Freunde weiter.

Jörg: Ja, ihr Leben ist Teil meines Lebens.

Conny: D s musst Du Dir bewusst machen. Schenke ihnen ein glückliches Dasein und frohe Gedanken. Keiner von uns weiß, was uns erwartet - keiner.

Jörg: Doch... mich erwartet ein Leben... ein richtiges Leben.

Conny: Richtiges Leben klingt so nach Energie, v rliere sie nicht.

Jörg: Werde ich auch nicht so schnell. Es gibt ja jemanden, der mich jeden Tag aufs neue daran erinnert.

Conny: Also Jörg, dann übertrage die Energie die du für Deinen kleinen Freund aufbringst, die er Dir gibt, die Du momentan in Dir trägst auch auf weitere Lebensziele. Sieh kein Ende im Ende, versuche die Energie zu speichern und zu retten. Ich danke Dir für dieses interessante Gespräch und wünsche dir eine geruhsame Nacht.

Jörg: D as kann ich nur erwidern... also schlaf gut und träum was Schönes...

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