Weltenwandel...
Wieviele Pläne ich auch schmiedete, es hat nicht funktioniert - ob Fluch oder Segen, ich weiß es nicht, es hat einfach nicht funktioniert. Tage, Wochen, Monate quälte ich mich durchs Leben. Die Leere nahm immer mehr Besitz von mir und obwohl ich offensichtlich am Leben war, starb ich jeden Tag aufs Neue. Ich war gefangen in der Spirale des Todes. Doch irgendwann hörte die Spirale auf, sich zu drehen. Stillstand, absolute Ruhe, bis heute. Gefühle waren irrelevant, ebenso Gedanken und Logik. Ich begann wieder um meine Existenz zu kämpfen. Trotz anfänglicher Aussichtslosigkeit trieb mich eine Kraft zu dieser ungeheuren Anstrengung auch wenn mein Verstand meine Existenz schon lange in Zweifel zog. Obwohl ich vor dem Nichts stand, war da etwas - etwas, was sich keinerlei Definition unterwerfen ließ. Je mehr Zeit verstrich, umso mehr Fragen stellten sich mir. Was ist, wenn es Jemanden gibt, der mir diese Kraft schenkt? Wer macht sich die Mühe, mein jämmerliches Leben zu retten? Und wenn ich schon am Leben bin, wo ist das erbärmliche Häufchen Elend - meine Seele? Wie komm ich da wieder ran und will ich es überhaupt? Manchmal machte mich diese Fragerei ganz wirr im Kopf. Ich brauchte Jemanden, der mich wieder auf den rechten Weg hätte bringen können. Doch wen und woher...? Als erstes, so beschloss ich, muss ich mein Leben wieder auf die Reihe kriegen und Ordnung in das Chaos bringen, in das ich gestürzt war. Ich erinnerte mich, im TV etwas über indianische Meditation gesehen zu haben. Rauch und Musik, die einen in Trance versetzte und das Bewußtsein über die Grenzen des eigenen Körpers hinausbringt. Ich wollte es versuchen, obwohl ich den Ganzen eher skeptisch gegenüberstand, muss ich zugeben. Obwohl schaden konnte es mir sowieso nicht. Ich vergrub mich in Büchern, studierte Sachberichte und experimentierte und räucherte, bis sich die Nachbarn beschwerten. Es hat lang gedauert, sehr lang sogar, bis ich etwas in der Richtung zustande brachte. Aber als es geschafft war, fand ich, wonach ich suchte aber nie erwartet hatte... meinen Seelenwächter, der mich fälschlicher Weise auch sofort angriff. Obwohl ich wusste, dass ich meine Seele hierher "verbannt" hatte, ließ mir das, was ich wahrnahm, buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren. Ich hatte furchtbare Angst, unbegründet, wie sich später herausstellte, denn dieser kleine Dämon wurde einer der stärksten Verbündeten im Kampf gegen das Schicksal.