David war ein wunderbarer Mensch. Er war das Gegenstük zu mir. Ruhig, ordentlich, fleißig und absolut ausgeglichen und er mochte Phil Collins. (Genesis). Er liebte das Klavierspielen und die Fliegerei. Ich wage fast zu behaupten, dass er es war, welcher in mir das Interesse an klassischer Musik weckte. Er hatte so eine unglaubliche Art, die Dinge im Gleichgewicht zu halten. Ich weiß nicht, wo ich jetz ohne ihn wäre. Im Gefängnis vielleicht, als Handtaschenräuber oder wegen Sachbeschädigung oder Schlimmeren. Sicher, wir haben zusammen auch nur Blödsinn gemacht, nur war das im Verhältnis zu meinen Delikten, absolut harmlos - Jugendstreiche halt. Wir klingelten bei wildfremden Leuten oder stopften drei bis vier Äpfel in den Auspuff fremder Autos. Unser liebstes Spielzeug war die Straßenbahn. Sie musste für so Einiges herhalten. Wir legten Geldstücke auf die Gleise, Glasscherben, selbst Steine und diverse Metallteile. Unsere Entdeckungstour in die Unterwelt des hießigen Krankenhauses, mit all seinen Heizungskellern und unterirdischen Wartungsschächten, habe ich bis heute nicht vergessen, obwohl es schon 17 Jahre her ist. Dort lernten wir auch "Arschloch" kennen. Er war so ein Wartungstechniker, der uns ständig aus den Gängen jagen wollte. David war mein Schutzengel zu der Zeit und ich konnte mir keinen besseren vorstellen. Die Kräfte, die uns verbanden, gingen weit über die Grenze einer Freundschaft hinaus. Er war ein Geschenk. Jeden Tag sind wir gemeinsam nach Hause gegangen und an manchen Tagen ist auf dem Heimweg kein einziges Wort gefallen und doch haben wir uns verstanden. Es war auch nicht notwendig etwas zu sagen, da wir einander wussten, was der Andere fühlte und was er dachte.

 

Er war wie ein Bruder für mich, mein eigen Fleisch und Blut und er ist es auch heute noch und nichts wird daran jemals etwas ändern können,

denn all das Gute in ihm trage ich jetzt in mir.

 

                           

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